©BWGV/Grün
Ende des Jahres 2020 trafen sich Vertreter des Naturschutzbundes der Ortsgruppe Lorch und des Golfclubs Hetzenhof zu einer gemeinsamen Begehung des Golfplatzes. Während dieses Treffens lobte ein örtliches NABU-Mitglied die beeindruckenden Maßnahmen des Hetzenhofs für den Erhalt und die Entwicklung von Lebensräumen. Der Golfclub agiert hierbei vorbildlich und zeigt, dass Naturschutz und Golfsport Hand in Hand gehen können. Das Hauptthema der Zusammenkunft war eine geplante Kooperation zwischen dem NABU und dem Golfclub Hetzenhof. In den nächsten Jahren soll dabei der Vogelschutz im Vordergrund stehen. Konkret bedeutet dies, dass die bereits vom Golfclub Hetzenhof installierten Nistmöglichkeiten weiter ausgebaut werden. Der Naturschutzbund wird die Kontrolle des Bruterfolgs dokumentieren und begleiten. Es wurden insgesamt 25 neue Nistmöglichkeiten auf unserem C-Kurs angebracht. Um möglichst vielen Vogelarten eine geeignete Brutmöglichkeit zu bieten, wurden Nisthöhlen mit verschiedenen Fluglochdurchmessern bestellt. Darunter befinden sich fünf Nischenbrüterhöhlen, einige Zaunkönigkugeln und drei Steinkauzröhren. Experten des NABU Lorch sind zuversichtlich, dass bedrohte Arten wie der Halsbandschnäpper, der als gefährdetstes Tier der Roten Liste gilt, sowie Steinkäuze und der Wiedehopf, zukünftig auf dem Gelände des Hetzenhofs angesiedelt werden können. Dank der vielfältigen Biotope am Hetzenhof soll in nächster Zeit geprüft werden, ob sich das Gelände als Auswilderungsgebiet für eine Wildtierauffangstation eignet. Besonders die verschiedenen Heckenstrukturen und Streuobstwiesen bieten laut NABU großes Potenzial. Insgesamt stehen auf dem Hetzenhof 90 Hektar als ökologische Ausgleichsfläche zur Verfügung. Auch aufgeschüttete Steinhaufen und Steinmauern schaffen neue Lebensräume für Eidechsen. Weiterhin wurden auf den Golfkursen des Hetzenhofs insgesamt 18 neue Streuobstbäume gepflanzt, die den umfangreichen Altbestand ergänzen. Der Astschnitt der bestehenden Streuobstbäume wurde in diesem Jahr eingesammelt und aufgestapelt, wodurch Reisighaufen entstanden, die nun als Biotop und Überwinterungsmöglichkeit für Vögel und Kleinsäuger dienen. Die Blühwiesen auf der weitläufigen Anlage des Hetzenhofs wurden noch weiter ergänzt. Dank der günstigen Witterung blühten die verschiedenen Blumenarten besonders lange und dienten zahlreichen Insekten, Vögeln und Kleinsäugern als Nahrungsquelle. Auch die Golfer sowie Wanderer, die sich am Rande des Golfplatzes bewegten, erfreuten sich an der Farbenpracht. Zudem gediehen die Gräser im Rough in diesem Jahr besonders gut. Durch den vielen Niederschlag blieben die Stängel der Wiesengräser stabil und konnten lange stehen bleiben, ohne umzukippen. Dies erschwerte zwar die Spielbedingungen, bot jedoch eine willkommene Deckung für Hasen und andere Wildtiere. Der Golfclub Hetzenhof zeigt eindrucksvoll, wie harmonisch Sport und Naturschutz koexistieren können und setzt damit ein wichtiges Zeichen für die Region.
Durchgeführte Maßnahmen:
