Tierchen zwischen den Löchern

Natur Der Golfclub Donau-Riss hat unter anderem 40 Nistkästen aufgehängt und Steinhaufen für Reptilien angelegt.

Rißtissen. „Wir wollen unseren Platz so naturnah wie möglich gestalten“, betont Christopher Neuhaus. Der Präsident des Golfclubs Donau-Riss hat sich zum Thema Naturschutz „sehr einvernehmlich mit Vertretern der Stadt Ehingen besprochen“. Es geht darum, auf dem Golfplatz weitere Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen anzulegen. Der Club in Rißtissen hat in den vergangenen Tagen unter anderem 40 Nistkästen aufgehängt und einen so genannten Lesesteinhaufen für Reptilien angelegt.
Die Initialveranstaltung zum Thema „Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt“ hatte vergangenes Jahr bei der Freizeitmesse CMT in Stuttgart stattgefunden. Inzwischen gehört der GC Donau-Riss zu 54 Clubs in Baden-Württemberg, die sich an dem Umwelt-Projekt beteiligen. Golfplätze seien ideal für die Förderung der Artenvielfalt, schreibt der Baden-Württembergische Golfverband (BWGV) dazu. Ein durchschnittlicher 18-Loch Platz umfasse etwa 69 Hektar; davon entfielen rund 40 Prozent auf Spielflächen; der Rest biete Rückzugsraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Projektpartner ist unter anderem das baden-württembergische Landwirtschafsministerium. Die Clubs, die sich an der Aktion beteiligen, sind mit einem Bienchen-Logo gekennzeichnet.

Auf dem Lesesteinhaufen, auf dem die Greenkeeper nach getaner Arbeit Platz genommen haben, sollen sich in Zukunft unter anderem Eidechsen, Käfer und Ringelnattern ansiedeln. (Foto: © Flad)

Donau-Riss-Chef-Greenkeeper Dieter Springmann erläutert die vielfältigen Maßnahmen, die der Club in den zurückliegenden Tagen und Wochen unternommen hat. „Wir haben einen Steinriegel errichtet, wo sich zum Beispiel Eidechsen, Blindschleichen, Käfer und Ringelnattern ansiedeln können.“ Das Areal werde als Biotop behandelt, also als Tabu-Zone für alle Golfer. Die Nistkästen sollen schwerpunktmäßig Höhlenbrüter besiedeln, die auch die Raupen des Eichenprozessionsspinners fressen sollen. Die Behausungen sind vor allem für Stare und Meisen gedacht, aber auch Spatzen nutzen sie gerne. Installiert wurden zudem fünf Nisthilfen für Schwalben sowie zwei Häuser für Falken.

Randstreifen an den Ufern
In den kommenden Wochen sollen im Uferbereich der Teiche und entlang der Wassergräben verbreiterte Randstreifen entstehen. Die Fairways (Spielbahnen) bleiben davon unberührt. So soll eine Weiterentwicklung der naturnahen Integration des Platzes gefördert werden. Das Projekt sei auf fünf Jahre angelegt, wie Präsident Neuhaus erläutert, danach erfolge eine Analyse des Projektes.

Von: Ehinger Tagblatt / Roland Flad
Bild: © Ehinger Tagblatt
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