Niskästen im GC Bad Rappenau

Ein rundes Loch für die Meisen, ein eckiges für die Baumläufer – rund zehn Niskästen haben geistig und körperlich behinderte Schüler der Heilbronner Paul-Meyle-schule für den Golfplatz in Bad Rappenau in den vergangenen zwei Monaten gestaltet. Hintergrund des Projketes ist die Förderung der Artenvielfalt auf dem Lebensraum Golfplatz, dem sich die baden-württembergischen Golfclubs 2019 verpflichtet haben.

Sinn In luftiger Höhe montiert Lehrer Niels Schwind einen der Nistkästen aus Schalholz an den Baum. Unten sichern die Schüler die Leiter. Die Fördervereinsvorsitzende des Bad Rappenauer Golfclubs Gisela Müller, hält derweil den Akkuschrauber und gibt von unten Anweisungen: „Noch ein bissle nach links, dann passt es.“
„Wir wollen etwas Sinnvolles mit Holz tun und haben im Januar mit den Arbeiten begonnen“, erzählt Niels Schwind. Die Sonderschulpädagogik durfte anders als die anderen Schulen ihren Betrieb bereits nach den Weihnachtsferien wieder aufnehmen. „Ein bis zwei Mal in der Woche haben wir dann im Werkraum gearbeitet“, sagt Schwind. Aus alten Holzpaletten entstand zunächst ein Hornissenkasten.
Golfplätze sind eigentlich ideale Oasen für die Natur mit bunt blühenden Wiesen, Teichen voller Kröten und Fröschen sowie Gehölzen, in denen manchmal auch Nachtigallen brüten. Sie sind also nicht nur wichtige Naherholungsgebiete für Sportler, sondern auch gleichzeitig Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen.

Stolz präsentieren die Schüler der Paul-Meyle-Schule heilbronn zusammen mit Lehrer Niels Schwind (Mitte) ihre Niskästen. (Foto: © Ralf Schick)

Im Jahr 2014 fand im Clubhaus der Golfclubs Bad Rappenau die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung junger Golfer, des Naturschutzes und der Landschaftspflege statt. Einerseits mit dem Ziel, den hochwertigen Lebensraum am Platz mit Obstbäumen, Grünzonen und weiteren Projekten für die Artenvielfalt aufzuwerten. „Andererseits fördern wir damit auch unsere Jugendarbeit“, sagt Gisela Müller. Im November 2019 wurde dann das baden-württembergische Pilotprojekt „Lebensraum Golfplatz: Wir fördern Artenvielfalt“ is Leben gerufen, gemeinsam mit dem Umweltministerium und Golfverbänden. Ziel des zunächst auf zwei Jahre angelegten Projektes ist, vorhandene Biodiversitätsflächen auf Golfanlagen auszubauen. Im Zentrum stehen Maßnahmen für den Insekten- und Vogelschutz, die Schaffung von Lebensräumen wie Totholzhaufen und Maßnahmen und Naturbildung.

Spaß Weil Lehrer Niels Schwing privat auch Golfer ist, kam die Zusammenarbeit mit der Paul-Meyle-Schule zustande. Den Schülern hat das Projekt viel Spaß gemacht. „Das war echt klasse“, sagt der kleine Ramon. Mit ihrem Nistkästen Projekt will die Schule auch Spenden gewinnen, um weitere Nistkästen im Landkreis aufstellen zu können. Perspektivisch ist auch eine Kooperation mit dem Waldnetzwerk angedacht.

Von: Heilbronner Stimme
Bild: © Heilbronner Stimme
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