Der Golfclub Schloss Monrepos feiert im Jahr 2022 sein 30 – jähriges Bestehen. Auf den zuvor landwirtschaftlich genutzten Flächen konnten sich durch den Bau und Betrieb einer Golfanlage bis zum heutigen Zeitpunkt „viele neue wertvolle Lebensräume entwickeln – für Flora und Fauna“, stellt Günther Kasten, Koordinator Lebensraum Golfplatz, zufrieden fest. Günther Kasten war zur Zeit der Bau- und Startphase des Golfplatzes als Vertreter des NABU Kreisverbandes auf Monrepos für vogelkundliche Erhebungen auf Monrepos unterwegs. Der seinerzeit noch etwas skeptische Blickwinkel in Sachen Golf hat sich vollends verändert. Seit zwei Jahren ist Günther Kasten selbst aktives Mitglied im Golfclub Schloss Monrepos und engagiert sich heute ehrenamtlich für die Weiterentwicklung der Lebensräume auf der Golfanlage.
Das ökologische Potenzial von Golfplätzen hat vor gut drei Jahren auch der Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium, Herr Dr. André Baumann, erkannt und zusammen mit dem Baden-Württembergischen und dem Deutschen Golfverband das gemeinsame Projekt „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ ins Leben gerufen. Vorgestellt wurde das Projekt 2019 im Rahmen eines Umweltsymposiums im Schlosshotel Monrepos, unter der damaligen Schirmherrschaft von Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. Die Idee ist die Verbesserung der sich auf Golfanlagen befindlichen Lebensräume – mehr als 50 % der Flächen von Golfanlagen sind reine Extensiv-Flächen, während nur ca. 2-5 % der Gesamtfläche intensiv gepflegt und gedüngt wird. Das bedeutet, dass allein in Baden-Württemberg (rund 90 Golfanlagen) über 3.000 Hektar Extensiv-Flächen gepflegt und entwickelt werden – ohne Zuschüsse, finanziert durch den Betrieb der Golfanlagen.
Die Extensiv-Flächen im Golfclub Schloss Monrepos bestehen u.a. aus Streuobstwiesen, Teichen und Bachläufen mit entsprechenden Flachwasserzonen und Ufersäumen, Gehölzen, Steinriegeln, Sandflächen, Totholzhäufen und Blühwiesen. Für eine optimale Entwicklung der Golfanlage mit Ihren Extensiv-Bereichen bedarf es neben einer guten Golfplatzpflege, einer Einbindung von Spezialisten. Für eine noch bessere Vernetzung aller Beteiligten haben Günther Kasten und Geschäftsführer Marc Frederik Elsäßer nun einen „Runden Tisch Natur“ ins Leben gerufen, in dessen Rahmen künftig ein gemeinsamer Austausch von Ideen stattfinden wird. Ideen für die Zukunft gibt es viele, so werden noch in diesem Jahr naturkundliche Führungen über den Golfplatz angeboten – für Mitglieder und Interessierte aus der Region, neue Totholzareale geschaffen und gezielt Nistmöglichkeiten für Wildbienen geschaffen.
Teilgenommen haben neben den Herren Kasten und Elsäßer, Club-Präsident Udo Strehl, Clubmanagerin Eva-Marie Inselsberger, die für das Marketing des Clubs verantwortliche Pia Eickmeier, der Gewässerwart des Sportfischervereins Ludwigsburg Andreas Schulz, Michael Zipperle als Jagdpächter und Thomas Trump als Imker mit mehreren eignen Völkern auf dem Golfplatz.