Golfplatz fördert die Artenvielfalt

Sportler planen Insektenhotel und Nistkästen auf dem Golfplatz

Inzigkofen (sz) – Um Maßnahmen im Sinne der Förderung der Artenvielfalt zu steuern hat der Baden-Württembergische Golfverband (BWGV) ein Pilotprojekt „Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt“ auf den Weg gebracht. Auch der Golfclub Sigmaringen Zollern-Alb hat sich dieser Aktion angeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Für die Golfer in Sigmaringen ist es alltäglich, dass sie während ihres Golfspiels Wildtieren begegnen, diese bei der Futtersuche beobachten und dabei den natürlichen Kampf ums Überleben miterleben können, zum Beispiel wenn eine Entenfamilie Ihren Nachwuchs gegen den Angriff eines Milans verteidigt. Die Aktivitäten der Biber sind auf der Anlage fast schon allgegenwärtig: Dämme in Bächen und Teichen und gefällt Bäume.

Golfplatz fördert die Artenvielfalt - Schwäbische Zeitung

Seit einem Jahr kann man im Shop des Golfclubs Bienenhonig der „clubeigenen“ Bienenvölker erwerben, gerade wurden 35 Kilogramm davon geschleudert. Und wer die Augen offen hält, kann auch Eidechsen, Rehe, Füchse und Ringelnattern entdecken, heißt es in der Mitteilung. Es gibt Bäume mit Nisthöhlen von Spechten, Kröten begleiten mit ihrem Gesang das Spiel nahe der 14 Teiche, die auf der Anlage zu finden sind. Dazu gesellen sich Libellen und Falter. Und das Wildtier des Jahres 2020, der Maulwurf darf da natürlich auch nicht fehlen. Um die Artenvielfalt in Flora und Fauna zu fördern, werden schon seit mehreren Jahren Umgestaltungen auf dem Golfplatz mit größter Sorgfalt geplant und durchgeführt. Wo nötig, werden dieses zuvor mit der unteren Naturschutzbehörde oder dem Regierungspräsidium abgesetzt. So konnten Teiche gesichert werden, indem die eine Seite bewährt, die andere aber dem Biber zur „Ausgestaltung“ überlassen wurde. Ein neues Flachwasserbiotop wurde geschaffen, die anliegende Feuchtzone wurde bereits von zahlreichen Tierarten in Besitzt genommen. Steinriegel beherbergen Amphibien und Insekten, Totholzareale ebenso. Diese Maßnahmen wurden so platziert, dass sie nicht in den Spielfluss des Golfspiels eingreifen und so auch von den SportlerInnen klaglos akzeptiert werden. Dieses Jahr soll noch ein Insektenhotel gebaut werden sowie die Anbringung zahlreicher Nistkästen für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter in Angriff genommen werden.

Von: Schwäbische Zeitung
Bild: © Schwäbische Zeitung
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