Natursteinmauern und Lesesteinhaufen

Lesesteinriegel haben eine große Bedeutung als Nist- und Wohnmöglichkeit für viele Tierarten, die sich auf den von Sonnenlicht erwärmten Steinen wohlfühlen. Häufig wachsen sie teilweise wieder sehr schnell zu und müssen mit großem Aufwand immer wieder freigeschnitten werden. Deshalb benötigen sie immer wieder viel Pflege, um sie von wuchernden Brombeer- und Himbeersträuchern und von Goldrute oder schnell wachsenden anderen Gebüschen zu befreien.

Zugewachsener Lesesteinriegel © M. Elsäßer
GC Oberschwaben Lesesteinriegel nach der Säuberung© M. Elsäßer

Natursteinmauer

Ungefugte, aus Natursteinen aufgeschichtete Mauern, sind ein faszinierender Lebensraum. Aus den Ritzen zwischen den Steinen lugen im Sommer die leuchtenden Blüten des Weißen Mauerpfeffers heraus, auf der Mauerkrone prangen die dichten Polster des gelben Scharfen Mauerpfeffers. Im Schatten sorgen Zimbelkraut und Steinbrech für Farbtupfer und gelegentlich lassen sich auch echte Raritäten entdecken, wie der braunstielige Streifenfarn oder die Hauswurz.

Richtig interessant wird es, wenn man sich Zeit nimmt und Ausschau nach den tierischen Untermietern hält: Mäuse schätzen die geschützten, trockenen Innenräume und dieses weiß auch das Wiesel, das ihnen gerne dort nachstellt. In den schmalen Ritzen und Fugen warten Wolfsspinnen darauf, dass es dunkel wird und sie auf die Jagd nach nachtaktiven Insekten gehen können, wie dies auch für Erd- und Wechselkröten gilt – besonders gerne verspeisen diese die Schnecken in der Nachbarschaft. Gut zu beobachten sind die Zauneidechsen. Gerade für sie, die selten geworden sind, stellen Trockenmauern wichtige Überlebensräume dar. Auf vielen Golfanlagen wurden solche Bereiche bewusst geschaffen und sollten dauerhaft bewahrt werden.