Der Baden-Württembergische Golfverband e.V. (BWGV) wurde für sein herausragendes Engagement im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Mit der Initiative „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ hat der BWGV am Wettbewerb „Sport und Nachhaltigkeit“ des Landessportverbands Baden-Württemberg erfolgreich teilgenommen und dabei ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro gewonnen.
Der Wettbewerb „Sport und Nachhaltigkeit“ wird vom Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) bereits zum sechsten Mal ausgeschrieben und vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg aus Mitteln der Privatlotterie Glücksspirale gefördert. Fachverbände und Sportbünde aus Baden-Württemberg waren eingeladen, ihre Projekte zur Förderung von Klimaschutz, Biodiversität, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kreislaufwirtschaft und gesellschaftlicher Verantwortung einzureichen. Das Gesamtpreisgeld von 90.000 Euro wurde auf zehn prämierte Projekte aufgeteilt.
Nachhaltigkeit auf Golfplätzen aktiv gefördert
Im Rahmen des Projekts „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ wurden zwischen 2020 und 2023 insgesamt 66 Golfanlagen in Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Umweltausschuss des BWGV gezielt aufgewertet. Ziel war es, die Golfanlagen für die Bedeutung der Biodiversität zu sensibilisieren und konkrete Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt zu entwickeln. Hierzu besuchte der Umweltausschuss alle teilnehmenden Golfanlagen, analysierte deren Potenzial und entwickelte individuelle Konzepte für mehr Naturschutz.
Nach erfolgreicher Umsetzung dieser Maßnahmen wurden die Golfanlagen mit einer Urkunde für ihr Engagement ausgezeichnet. Aufgrund des großen Erfolgs plant der BWGV, dass das Projekt ab 2025 in eine dauerhafte Initiative zu überführen, um langfristig zur Erhaltung der Artenvielfalt beizutragen. Deren Inhalt unteranderem eine Selbstverpflichtung der Clubs sowie ein Maßnahmenkatalog beinhaltet. Den offiziellen Startschuss für die Initiative bildet das Umweltsymposium am 10. April 2025 im Golfclub Kirchheim-Wendlingen.
Vorbildlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit im Sport
Mit dieser Initiative setzt der BWGV nicht nur die Ziele des Wettbewerbs um, sondern trägt auch aktiv zum Leitsatz Nr. 06 der N!Charta bei: „Wir gestalten unsere Vereins-/Verbandsaktivitäten natur- und landschaftsverträglich, widmen uns Fragen des Umwelt- und Naturschutzes und fördern die biologische Vielfalt.“
Der Baden-Württembergische Golfverband freut sich über die Anerkennung und das Preisgeld, das in die Weiterentwicklung nachhaltiger Maßnahmen investiert wird. “ Die Auszeichnung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die Sportart Golf einen wichtigen Beitrag im Klimaschutz leisten will. Mit unserer neuen Initiative setzen wir gezielt auf nachhaltige Biodiversitätsmaßnahmen und möchten noch mehr Golfanlagen dazu motivieren, aktiv zum Naturschutz beizutragen“, so André Kette, Geschäftsführer BWGV.

Was ist eigentlich Erde? Sie setzt sich zusammen aus Humus, Mineralstoffen und anorganischen Teilchen unterschiedlicher Korngröße. Sandböden, wie sie auf Golfgrüns die Regel sind, halten z.B. kaum Wasser und daher müssen Golfgrüns oft bewässert werden. Aber es soll nicht zu viel Wasser gegeben werden, damit die Wurzelentwicklung auch noch stattfinden kann. Tonböden dagegen neigen zu Staunässe, weil das Wasser aus ihnen schlecht ablaufen kann. Und gerade hier setzt die Pflege der Golfgrüns ein. Vertikutieren, Aerifizieren, Sanden und den Sand einschleppen. Dass das alles viel Arbeit für die Greenkeeper bedeutet, wird den Kindern schnell klar.

Dem Vorurteil vieler Nichtgolfer aus der breiten Bevölkerung, wonach auf Golfplätzen alles einheitlich grün ist, konnten die Kinder sehr gut entgegentreten. Selbst auf den Grüns und Fairways gibt es keine Monokulturen, aber es sind eben dort Gräser angesät, die häufigen und tiefen Schnitt ertragen und die als reine Spielflächen zu werten sind. Daneben bestehen Golfplätze aber aus viele anderen Bereichen, die einen bestimmten Landschaftstyp verkörpern, wie zum Beispiel die wunderschöne Auenlandschaft im Freiburger Golfclub. Golf spielen ist daher auch ein wunderbares Naturerlebnis. Auch Tiere, Rehe und Hasen, sind dort zuhause. Eine junge Teilnehmerin berichtete so von drei Rehen, denen ihr Vater bei seiner morgendlichen Golfrunde oft begegnet. Auf die Frage nach dem Ort ihres Aufenthaltes gab sie allerdings nur wispernd Auskunft „Das ist ein Geheimnis“. Naturschutz hat auch etwas mit Schutz vor Öffentlichkeit zu tun und, auch das haben die Kinder gut gelernt, Naturschutz ist mit Arbeit und großem Aufwand verbunden. Auch die besten Maschinen verhindern nicht die notwendige Handarbeit. Ach ja? Fast hätten wir vergessen, dass nicht alle Gräser grün sind. Denn das Deutsche Weidelgras, als eines der wichtigsten Gräser auf den Golffairways und Abschlägen ist am Stängelgrund rot. Daran kann man es gut erkennen. Und genau diesen Stängelgrund sollte der Greenkeeper beim Mähen nicht abschneiden, weil genau dort die Nährstoffe für den notwendigen Wiederaustrieb nach dem Schnitt gespeichert sind. Und was denken die drei Lehrkräfte über die junge Truppe: Ganz interessiert und zwar nicht nur an Maschinen, sondern auch an den Zusammenhängen auf Wiesen und Golfroughs. Und viele Kinder und Jugendliche wussten bereits aus dem Schulunterricht einiges zu berichten.

Auf die Frage „Hat es Spaß gemacht“, kam sehr häufig eine positive Antwort. Genau dieses Wissen mit Freude zu vermitteln, das hat sich das vom Golfverband Baden-Württemberg initiierte Projekt „Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt“ für die demnächst beginnende zweite Projektphase zum Ziel gesetzt. Umweltbildung fängt in jungen Jahren an und das Interesse bei jungen Golfern ist vorhanden. Das ist die eigentliche „frohe“ Botschaft aus dem Nachmittag im Freiburger GC.
Von: BWGV/UWA
Bilder: © BWGV
