„Teil der Lösung“ – Projektentstehung in Baden-Württemberg
Der BWGV ist der Vorreiter beim Projekt Lebensraum Golfplatz. Hier wurde die Idee für das erfolgreiche Projekt im Laufe des Jahres 2019 geboren. „Für uns in Baden-Württemberg hat der Erhalt der biologischen Vielfalt auf Golfanlagen eine große Bedeutung. Und: Sehr viele Clubs sind bereits im Rahmen des DGV-Qualitätsprogramms Golf&Natur zertifiziert. Deshalb lag der nächste Schritt sehr nahe: die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Golf Verband (DGV) und dem baden-württembergischen Umweltministerium“, sagt Otto Leibfritz, der Präsident des BWGV.
Bereits Anfang 2020 standen die Eckpfeiler für die Kooperation fest. Ein eigens gegründeter Umweltausschuss hat Bedingungen für eine Teilnahme, einen Maßnahmenplan sowie einen geregelten Ablauf erarbeitet – stets in enger Abstimmung mit dem Umweltministerium und dem DGV. Die Teilnahme der Golfanlagen erfolgt dabei freiwillig. In Baden-Württemberg nehmen 66 von 92 Golfanlagen an dem Projekt teil (Stand Mai 2024) – das sind 66 Maßnahmen aus den Bereichen Insekten- und Vogelschutz, Naturbildung und/oder Schaffung von Lebensräumen. Sie alle tragen aktiv zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg bei.
„Golf ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.“
Dr. Andre Baumann, Biologe und Staatssekretär im Stuttgarter Umweltministerium
Zusammenarbeit mit Baden-Württembergischem Umweltministerium
Das Projekt Lebensraum Golfplatz ist eingebunden in die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg. Die Erhaltung, Aufwertung und Neuanlage von naturschutzfachlich wertvollen Lebensräumen hat Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, überzeugt, dass sich eine Kooperation für alle Beteiligten lohnt. „Viele Golfanlagen bei uns im Südwesten zeigen: Sie sind Oasen für die Natur mit bunt blühenden Wiesen, Teichen voller Kröten und Frösche, sowie Gehölzen, in denen Nachtigallen brüten. Es ist gut, dass der Deutsche Golf Verband, der Baden-Württembergische Golfverband und das Umweltministerium enger zusammenarbeiten und an der bisher schon erfolgten Umweltarbeit auf vielen Plätzen anknüpfen. Denn ein Großteil der Flächen von Golfplätzen kann voll lebendiger Natur sein. Der grüne Sport fördert die grüne Infrastruktur.“
Der Qualitätsgarant: Der Umweltausschuss im BWGV
Der Umweltausschuss des BWGV wird geleitet von Prof. Dr. Martin Elsäßer, zuletzt Fachbereichsleiter beim Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg. Zusammen mit Dr. Gunther Hardt, Leiter des Arbeitskreises Biodiversität im DGV, bilden sie den BWGV-Umweltausschuss. Beide Argarwissenschaftler stehen als kompetente Ansprechpartner für baden-württembergische Golfanlagen bei der Umsetzung des Projektes Lebensraum Golfplatz, aber auch zu weiteren Themen nachhaltiger Platzpflege zur Verfügung. Zudem organisieren sie jährlich regionale Fortbildungen der Umwelt- und Platzbeauftragten und der Greenkeeper und richten im Abstand von zwei Jahren das Umweltsymposium aus.
Mit Schulungen, Vorträgen und Aktionen werden die Mitglieder der 90 Golfanlagen in Baden-Württemberg auf Maßnahmen aufmerksam gemacht, um Lebensräume zu erkennen und zu entwickeln. Wichtig ist den Experten auch der wissenschaftliche Einblick in die Flora und die Entwicklung von Golfanlagen. Dies gilt für die Bedeutung eines naturnahen Bachlaufes ebenso wie für Trockenmauern oder Totholz zur Förderung der Artenvielfalt. Dabei geht es um den Erhalt des Landschaftscharakters, die Verlängerung der Blühphasen, um unterschiedliche Lebensräume zu erhalten oder neue für Pflanzen- und Tierarten zu schaffen.
„Biologische Vielfalt bedeutet nicht, dass überall möglichst viele Arten wachsen, sondern dass jede Region ihre regional-spezifische und jeder Ort seine lokalspezifische Flora besitzt.“
Prof. Dr. Martin Elsäßer, Vorsitzender BWGV-Umweltausschuss
Sie HABEN Fragen?
So erreichen Sie uns
Baden-Württembergischer Golfverband e.V.
Schaichhof 1
71088 Holzgerlingen
E-Mail
info@bwgv.de
Telefonnummer
07157 / 53 58 10