„Teil der Lösung“ – Projektentstehung und Weiterentwicklung in Baden-Württemberg
Der Baden-Württembergische Golfverband (BWGV) ist Ideengeber und Vorreiter des Projekts „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“. Die Idee für das erfolgreiche Umweltprojekt entstand im Jahr 2019 in Baden-Württemberg.
„Der Erhalt der biologischen Vielfalt auf Golfanlagen ist für uns von großer Bedeutung. Viele unserer Clubs sind bereits im Rahmen des DGV-Qualitätsprogramms Golf&Natur zertifiziert – deshalb war der nächste Schritt logisch: eine gezielte Zusammenarbeit mit dem Deutschen Golf Verband (DGV) und dem baden-württembergischen Umweltministerium“, erklärt Michael Marbler, Präsident des BWGV.
Bereits Anfang 2020 wurden die Eckpfeiler der Kooperation gemeinsam definiert. Ein eigens gegründeter Umweltausschuss erarbeitete in enger Abstimmung mit dem Umweltministerium und dem DGV die Teilnahmebedingungen, einen Maßnahmenkatalog sowie einen geregelten Projektablauf. Die Teilnahme erfolgt freiwillig.
Aktuell (Stand August 2025) beteiligen sich 60 Golfanlagen in Baden-Württemberg an der Initiative. Die teilnehmenden Clubs verpflichten sich zur Umsetzung ausgewählter Maßnahmen aus einer gemeinsam definierten Selbstverpflichtung. Dazu gehören unter anderem:
• die Förderung und Pflege von Blühflächen mit dem Ziel, während der gesamten Vegetationszeit ein kontinuierliches Blühangebot zu schaffen, einschließlich zeitversetzter Mahd zur Erhaltung von Überwinterungsstrukturen,
• die Teilnahme an der vom BWGV organisierten Deutschen Bienenwoche,
• die Teilnahme an mindestens einer Umweltlehrgangsmaßnahme des BWGV pro Jahr (soweit angeboten),
• sowie der rücksichtsvolle Einsatz von Mährobotern, etwa durch Tagesbetrieb oder weitere Schutzmaßnahmen zugunsten der standortspezifischen Fauna, insbesondere zum Schutz von Amphibien.
Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen leisten die Golfanlagen einen konkreten und sichtbaren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Förderung naturnaher Strukturen auf ihren Flächen.
Im Jahr 2025 wurde das Projekt neu aufgelegt und inhaltlich weiterentwickelt, um den gestiegenen Anforderungen an Klima- und Naturschutz noch besser gerecht zu werden. Damit unterstreicht der BWGV seine Rolle als Impulsgeber für nachhaltiges Golfen in Deutschland.
„Golf ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.“
Dr. Andre Baumann, Biologe und Staatssekretär im Stuttgarter Umweltministerium
© BWGV
Zusammenarbeit mit Baden-Württembergischem Umweltministerium
Das Projekt Lebensraum Golfplatz ist eingebunden in die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg. Die Erhaltung, Aufwertung und Neuanlage von naturschutzfachlich wertvollen Lebensräumen hat Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, überzeugt, dass sich eine Kooperation für alle Beteiligten lohnt. „Viele Golfanlagen bei uns im Südwesten zeigen: Sie sind Oasen für die Natur mit bunt blühenden Wiesen, Teichen voller Kröten und Frösche, sowie Gehölzen, in denen Nachtigallen brüten. Es ist gut, dass der Deutsche Golf Verband, der Baden-Württembergische Golfverband und das Umweltministerium enger zusammenarbeiten und an der bisher schon erfolgten Umweltarbeit auf vielen Plätzen anknüpfen. Denn ein Großteil der Flächen von Golfplätzen kann voll lebendiger Natur sein. Der grüne Sport fördert die grüne Infrastruktur.“
Der Qualitätsgarant: Der Umweltausschuss im BWGV
Der Umweltausschuss des Baden-Württembergischen Golfverbands (BWGV) setzt Maßstäbe für nachhaltige Golfplatzpflege und begleitet die Initiative „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ fachlich und inhaltlich.
Der Ausschuss besteht aus drei ausgewiesenen Experten:
• Prof. Dr. Martin Elsäßer (Vorsitzender), ehemaliger Fachbereichsleiter am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg,
• Dr. Gunther Hardt, Leiter des Arbeitskreises Biodiversität im Deutschen Golf Verband,
• Hubert Kleiner, langjähriger Head Greenkeeper & Präsident des Greenkeeper Verbandes Deutschland.
Die drei Agrarwissenschaftler stehen den Golfanlagen in Baden-Württemberg als kompetente Ansprechpartner zur Seite – sowohl bei der Umsetzung von Umweltmaßnahmen im Rahmen des Projekts als auch bei grundsätzlichen Fragen nachhaltiger Platzpflege.
Darüber hinaus organisiert der Ausschuss regelmäßig regionale Fortbildungen für Platzbeauftragte, Umweltbeauftragte und Greenkeeper und richtet im Zweijahresrhythmus das Umweltsymposium des BWGV aus.
Durch Schulungen, Vorträge und praktische Aktionen sensibilisiert der Ausschuss die Mitglieder der rund 90 Golfanlagen für den ökologischen Wert ihrer Flächen. Ziel ist es, Lebensräume zu erkennen, zu erhalten und weiterzuentwickeln. Wissenschaftliche Grundlagen zu Themen wie naturnahe Bachläufe, Trockenmauern oder Totholzstrukturen fließen dabei ebenso ein wie praxisnahe Empfehlungen zur Verlängerung von Blühphasen oder zur Gestaltung vielfältiger Biotope.
So trägt der Umweltausschuss wesentlich dazu bei, dass Golfanlagen in Baden-Württemberg als aktive Partner im Arten- und Naturschutz wahrgenommen werden.
Der Umweltausschuss des BWGV: Prof. Dr. Martin Elsäßer (links im Bild) und Dr. Gunther Hardt
© Grün
„Biologische Vielfalt bedeutet nicht, dass überall möglichst viele Arten wachsen, sondern dass jede Region ihre regional-spezifische und jeder Ort seine lokalspezifische Flora besitzt.“
Prof. Dr. Martin Elsäßer, Vorsitzender BWGV-Umweltausschuss
Sie HABEN Fragen?
So erreichen Sie uns
Baden-Württembergischer Golfverband e.V.
Schaichhof 1
71088 Holzgerlingen
E-Mail
info@bwgv.de
Telefonnummer
07157 / 53 58 10
