Neun Riesenmammutbäume für drei Golfanlagen

Riesenmammutbäume sind eindrucksvoll und mächtig. Es sind die größten Pflanzen der Welt. In Deutschland ist der sogenannte Sequoiadendron giganteum, der eigentlich vor allem an der amerikanischen Westküste beheimatet ist, ein Exot. Trotzdem stehen nun neun kleine Setzlinge auf drei deutschen Golfanlagen: Drei auf dem Golfplatz des GC Domäne Niederreutin, drei auf dem Platz des GC Schloss Monrepos sowie drei weitere beim Golfclub Schönbuch. Gepflanzt wurden sie von S.K.H. Wilhelm Herzog von Württemberg, der damit die Tradition des Hauses Württemberg fortsetzt, die exotischen Bäume in Baden-Württemberg anzusiedeln.

Die kleinen Setzlinge stammen aus dem Samen eines 170 Jahre alten Riesenmammutbaumes auf dem Gelände des Schlossparks Friedrichshafens, der 2021 einem Unwetter zum Opfer fiel. In den vergangenen Monaten wurden aus den Samen die Setzlinge gezüchtet, um diese nun an verschiedenen Stellen in Baden-Württemberg auszusetzen.

Herzog Wilhelm v. Württemberg und Michael Herzog von Württemberg mit Udo Strehl und Eva-Marie Inselberger vom GC Schloss Monrepos sowie Marc-Frederik Elsässer von HofkammerGolf (v.l.)


Wilhelma-Saat als Vorbild

Eine Tradition, die seit dem Jahr 1864 besteht. Damals bestellte die Königliche Forstdirektion in Stuttgart auf einen Erlass von König Wilhelm I. hin in Kalifornien Riesenmammutbaum-Samen für 90 Dollar. Der zweite württembergische König hatte großes botanisches Interesse und begeisterte sich auch für exotische Pflanzen, die mit viel Aufwand in allen Teilen der Welt gekauft und dann in den eigenen Schlossparks eingesetzt wurden.

Eigentlich wollte König Wilhelm 1. für seine 90 Dollar nur ausreichend Samen für seinen Schlosspark haben. Der Legende nach kamen aber schließlich 100.000 Samen in einem Paket in Deutschland an. In den Glashäusern der Stuttgarter Wilhelma, die für ihre weitläufigen Gartenanlagen bekannt ist, wurden sie ausgesät. Als aus der Saat einige tausend Bäumchen geworden waren, verschenkte man sie an württembergische Forstdirektionen. Bis heute sind noch rund 200 Bäume aus dieser Wilhelma-Saat nachweisbar und gelten in vielen Orten der Region als Sehenswürdigkeiten.

Jürgen Schmidt und Marcel Galllmeyer vom GC Schönbuch mit Herzog Wilhelm von Württemberg, Marc Frederic Elsässer und Head-Greenkeeper Hamsi Kececi (v.l.)

Für die Golfanlagen Schloss Monrepos, Schönbuch und Domäne Niederreutin, die alle drei zum Unternehmen Hofkammer.Golf des Hauses Württemberg gehören, bedeutet das Pflanzen der neuen Mammutbaum-Setzlinge deshalb eine wesentliche Fortsetzung einer Tradition, die es nur im Bundesland Baden-Württemberg gibt.

100 Jahre bis zur vollen Größe

Es wird dauern, bis aus den kleinen Bäumchen stattliche Riesenmammutbäume gewachsen sind. Rund 100 Jahre braucht es, bis sie ihre volle Größe erreichen, die über 80 Meter Höhe hinausgehen kann. In Zeiten von zunehmendem Wassermangel, Hitze- und Dürreperioden wird es spannend zu sehen, inwiefern sich die jungen Bäume an die klimatischen Bedingungen anpassen. „Bäume sind wahre Teamplayer und Netzwerker“, so steht es in der Festschrift des Hauses Württemberg zum 200jährigen Bestehen des Forstbetriebes Herzog von Württemberg zu lesen. Schon deshalb passen sie perfekt in das Umfeld einer Golfanlage.

Text: Golf Sustainable / Petra Himmel
Fotos: Hofkammer Golfclubs
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